Folyóiratok
Kalangya, II. évfolyam (1933. május) 5. szám, 289–360. p. |
Szenteleky Kornél: Einen Gruss den Gästen in Dubrovnik! |
Die magyarischen Schriftsteller Südslawiens grüβen in brüderlicher Umbundenheit die auf dem Kongreβ des Penklubs in Dubrovnik versammelten Schriftsteller. Anche noi siamo scrittori! Wenn auch an Zahl gering, ohne glänzende Namen, so träumen und schaffen in diesem Lande neben unsern südslawischen Brüder auch wir, und allzugerne möchten wir die Baumeister einer besseren und schöneren Zukunft. Das Magyarentum in Südslawien ist vorwiegend armes Bauern-, Handwerker- und Taglöhnervolk, dessen kulturelle Ansprüche nicht groβ sind. Niemals hatten die Magyaren auf diesem Gebiet ihr eigenes Kulturleben. Budapest war nahe, vielleicht stand kein Teil des früheren Ungarn sosehr unter dem zentripetalen, kulturellen Einfluβ der Hauptstadt wie eben die Batschka und das Banat, die nun zu Südslawien gehören. Neben den gesellschaftlichen Verhältnissen hemmte vor allem dieser letztere Umstand die Schaffung eines selbständigen Schrifttums, eines seiner Eigenart entsprechenden kulturellen Lebens durch das Magyarentum Südslawiens, wie es den Daseinsbedingungen und den veranderten Verhältnissen am besten entsprechen würde. Das erste ernste und selbstbewuβte Unternehmen war die Herausgabe des »Vajdasági Irás« (Wojwodinaer Schriften) im Jahre 1928. Dieser literarische Beobachter machte sich zur Aufgabe, ein selbständiges magyarisches Schrifttum zu schaffen, mit dem früheren Budapester Zentralismus zu brechen und sich vor allem in unser Volk, dessen Probleme, Weh und Traumwelt zu vertiefen. Aus dem Volke für das Volk! Diese Zielsetzung war allerdings sehr kühn, denn es galt überlebte, verknöcherte Vorurteile und Anschauungen in den Seelen der Schriftsteller und der Leser niederzureiβen. Langsam rückten wir aber unserem Ziele nahe, auch mußten wir einsehen, das wir, wenn wir auch zu den Mitarbeitern des gesamten magyarischen Schrifttums geboren, mit unserem Schaffen nur dann lebensberechtigt sind, wenn wir uns auf eigene Füβe stellen, von den Idealen der Vergangenheit lossagen und der Gegenwart, unserem Volk und unserer Erde zuwenden. [293] Die Zeitschrift »Vajdasági Írás« erschien leider nur zweieinhalb Jahre, unser Publikum widmete ihr damals nur geringes Verständnis trotz ihrer neuen Zielsetzung. Die Evolution aber, die von ihr angezündet wurde, wirkte weiter. Wohl mußte sich das Schrifttum mit den Spalten der Tagespresse begnügen, das Gepräge seiner Werke, deren Luft war aber schon anders. Sie atmeten pulsierendes neues Leben. Im vergangenen Jahre begann unsere zweite (literarische) Zeitschrift »Kalangya« (Ährenlese) zu erscheinen. In den FuBstapfen des »Vajdasági Irás«, aber mit vertieften Glauben, versträrkter Garde, bei stets wachsendem Verständnis unserer Leserschaft. Neue Begabungen wurden entdeckt und diese ungebundenen Jungen geben, von den Fesseln der Ideale des Gestern unbelastet, der Entwicklung lebensfrischen Schwung. In diesem Jahre konnte auch die lange unaufgelöste Frage des Buchverlages gelöst werden. Es bildeten sich die »Südslawische Magyarische Bücherei, die monatlich ein Buch herausbringt, sowie die »Kalangya-Bücherei« mit vier Bucherscheinungen im Jahr. Ohne unbescheiden zu sein, können wir behaupten, daβ es unter diesen Büchern Werke mit solchem Werte geben wird, deren Erfolg auch über die Grenze unseres Vaterlandes dringen wird. Die Tagespresse gewahrt unseren Schriftstellern auch gerne Raum, so daβ der Rahmen und die Entwicklungsmöglichkeiten des magyarischen Schrifttums in Südslawien heute schon ganz ausgebaut sind. Die magyarischen Schriftsteller Südslawiens empfanden es als edle Pflicht, als besondere Sendung zwischen der magyarischen und der südslawischen Kultur die Brücke zu schlagen. Sowohl die »Kalangya« als auch die Tagespresse vermitteln in kunstvoller Übertragung ständig Werke der südslawischen Literatur, auch sind mehrere Übersetzungen in Buchgestalt herausgekommen, so z. B. eine Anthologie der modernen serbischen Dichter, mehrere Bühnenwerke, Romane und Reisebeschreibungen. Durch diese gedrängte Übersicht wollen wir uns den in Dubrovnik versammelten Schriftstellern bekanntmachen und entbieten den Gästen, die im Glauben und in dem schöpferischen Gedanken unsere Brüder und Arbeitsgenossen sind, noch einmal in wahrer Verbundenheit und verständnisvollem Mitgefühl unseren Gruss. |